Das Abendmahl

So, oder so ähnlich kennt man das Abendmahl von bildlichen Darstellungen. Jesus sitzt in der Mitte seiner Jünger und zelebriert mit ihnen das letzte Mahl. Die Vorlage für diese bildliche Darstellung findet man in den unterschiedlichen Evangelien rund um Jesu Erscheinen. 

In diesen Zeilen der Evangelien fordert Jesus die Menschheit dazu auf, von seinem Fleisch zu essen und von seinem Blut zu trinken, welches für die Welt hingegeben wird. Stellvertretend für sein Fleisch und Blut nimmt er Brot und Wein, teilt dieses unter seinen Jüngern und fordert die Nachwelt dazu auf, dieses zu seinem Andenken zu zelebrieren. 

 

Bei der zugehörigen Eucharistiefeier der Christen kann man folglich beobachten, wie Gläubige ein Stück Oblade (Esspapier) konsumieren, um dieser Aufforderung des Jesu nachzukommen. Die Kirche geht hierbei von einer Realpräsenz Christi aus und erklärt den Gläubigen, dass man so einen Anteil an Jesu und dem damit verbundenen ewigen Leben erhalten wird. 

 

Zusammenfassend soll also ein Stück Esspapier jemandem einen Anteil an Jesu verschaffen können?

 

Da macht sich nicht nur bei Kindern Verwunderung breit, wenn Sie mit dieser Lehrmeinung konfrontiert werden. 

 

Sehen wir uns diesbezüglich folgende Aussage des Evangeliums an: Seht an das Israel nach dem Fleisch! Welche die Opfer = Hostie (lateinisch hostia ‚Vergeltung‘, ‚Opfer‘, ‚Opferlamm‘, ‚Opfertier‘ oder ‚Opfergabe‘) essen, sind die nicht in der Gemeinschaft des Altars? Was soll ich denn nun sagen? Soll ich sagen, daß der Götze etwas sei oder daß das Götzenopfer etwas sei? Aber ich sage: Was die Heiden opfern, das opfern sie den Teufeln, und nicht Gott. 1 Kor 10, 18-20

 

Warum ist das aber so?

 

Sie erinnern sich an das Beispiel mit der Ampel?

 

Betrachten wir das Abendmahl etwas genauer und aus der Sicht Jesu.

Jesus starb gemäß der erzählten Geschichte innerhalb der Schrift um die Menschheit zu erlösen und das neue Gebot: "Liebt euch untereinander" einzuführen. Hierfür gab dieser gemäß der überlieferten Geschichte sein Fleisch und sein Blut. Joh 13, 34 i.v.m. Joh 15 , 12 

 

Das Brot und der Wein symbolisierten im Abendmahl dieses für das neue Gebot hingegebene Fleisch und Blut. 

 

Fordert Jesu folglich dazu auf von seinem Fleisch zu essen und von seinem Blut zu trinken, so möchte er weder zum Essen von Oblade, noch zum Trinken von Wein auffordern. 

 

Die reine Intention des Abendmahls ist das gemeinsame Miteinander der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen, nämlich das aktive Leben dieser von ihm geforderten Liebe, denn hierfür gab dieser sein Fleisch und Blut. Die zwölf Jünger stehen für die 12 Stämme Israels und repräsentieren somit nichts weniger als die Weltbevölkerung mit ihren unterschiedlichen Ethnien, denn schließlich sollten diese das Evangelium in alle Welt tragen.

 

Man kann es drehen und wenden wie man will: Nicht das Essen irgend eines Stückes Esspapier führt zum Ziel, sondern das aktive Leben der geforderten Nächstenliebe.

 

Leben und leben lassen lautet die Übersetzung von Jesu Abendmahl.