Religiöse Schriften und die Quantenphysik

Decken sich Aussagen der Quantenphysik mit Aussagen der religiösen Schrift?

Von Theologen und Wissenschaftlern hört man immer wieder, dass man religiöse Aussagen nicht mit Aussagen anderer Bereiche, z.Bsp. der Quantenphysik kombinieren sollte und könne.

 

Warum eigentlich nicht? 

 

Religiöse Schriften beschäftigen sich ebenso wie die Quantenphysik mit der Entstehung, bzw. der Funktionsweise unserer Welt, auch wenn sie ein anderes Vokabular dafür benutzen. Somit sollte man doch auch vergleiche zwischen Aussagen religiöser Schriften und Aussagen der Wissenschaft ziehen können. Darüber hinaus würde ein Schöpfer vermutlich um ein vielfaches fortschrittlicher sein, als die Geschöpfe selbst was Verknüpfungen mit der heutigen Wissenschaft erst recht nicht ausschließt. 

 

Ernsthafte Gedanken sollte man sich spätestens dann machen, wenn die Aussagen der religiösen Schriften den Aussagen der Wissenschaft, insb. der Quantenphysik entsprechen, denn dann müsste man davon ausgehen, dass auch andere Bereiche der religiösen Schriften einen gewissen Wahrheitsgehalt beinhalten, auch wenn dies mit unserem bekannten Weltbild auf den ersten Blick nicht vereinbar erscheint.  

 

Folgendes Beispiel für solch eine Konstellation: 

 

Die Stringtheorie beschreibt genau wie das Markandeya Purana Kap. 45, wie die Welt um uns herum entstanden, bzw. aufgebaut ist. 

 

Hier beide Aussagen zum Vergleich: 

 

  • Stringtheorie (Wikipedia): Im Gegensatz zum Standardmodell der Teilchenphysik sind bei der Stringtheorie die fundamentalen Bausteine, aus denen sich die Welt zusammensetzt, keine Teilchen im Sinne von Punkten (also nulldimensionalen Objekten), sondern vibrierende eindimensionale Objekte. Diese eindimensionalen Objekte werden Strings genannt. Elementarteilchen kann man sich als Schwingungsanregung der Strings vorstellen, wobei die Frequenz nach der Quantenmechanik einer Energie entspricht.
  • Markandeya Purana, Kap. 45 (Entstehung der Welt): Oh Muni, zur Zeit einer Neuentstehung geraten die Eigenschaften zum Zwecke der Schöpfung wieder in schwingende Bewegung. Wie sich im unentfalteten Pradhana das Mahat entfaltet, so entfaltet sich im Mahat das Ichbewusstsein. Und durch Schwingungen aus dieser Quelle der Erscheinungen entsteht der universale Klang, ein Element, das dem Gehörsinn zugeordnet wird (das Schwingende, das Hörbare). Damit ist das (feinstoffliche) Raumelement (Akasha) geschaffen, dessen Eigenschaft vom Klang geprägt istSo entfaltet sich im Bewusstsein das Raumelement, dessen Maß der einfache Klang (die Schwingung) ist.

 

Zufall?  Beide Aussagen beschäftigen sich mit dem Aufbau der bekannten Welt und kommen zum gleichen Ergebnis. Ein Mathematiker kann an dieser Stelle gerne eine Wahrscheinlichkeitsrechnung durchführen. 

Welle Teilchen Dualismus, Doppelspaltexperiment und Aussagen religiöser Schriften.

Unsere sichtbare Welt scheint bizarrer zu sein als es auf den ersten Blick den Anschein hat. Grobstoffliche Materie basiert auf immer feinstofflicheren Elementen, welche sich dazu noch äußerst seltsam verhalten. Beobachtung spielt in dieser Welt der kleinsten Teilchen/Wellen eine wohl sehr wichtige Rolle, ohne welche es die sichtbare Materie in der uns bekannten Form wohl nicht gäbe, siehe Doppelspaltexperiment

Quantenphysik innerhalb religiöser Schrift
Quantenphysik innerhalb religiöser Schrift

Zusammenfassend kann man sagen, dass Bewusstsein elementarer ist als das was wir Materie nennen. Die einzelnen Menschen (grobstoffliche Materie) bestehen aus einer Anordnung feinstofflicher Elemente (Elementarteilchen), welche aufgrund der Eigenschaft der Verschränkung untrennbar miteinander verbunden sind. 

 

Mann könnte auch sagen, es gibt nur ein einziges WESEN, von welchem wir alle Erscheinungsformen sind. 

 

Letztlich erklären uns religiöse Überlieferungen doch etwas ganz ähnliches. 

 

Mahabharata Buch12, Kap. 352: So sagt man, dass es unzählige Wesen bezüglich ihrer Einordnung gibt. In Wahrheit ist es aber nur ein Wesen, der sogenannte Purusha. Er ist die Wohnstätte aller Gesetze im Universum. Er ist der höchste Gegenstand der Erkenntnis. Er ist sogleich der Erkennende und das Erkennbare. Er ist sogleich Denker und Gedanke. Er ist der Genießer und alles Genießbare. Er ist der Riechende und aller Geruch. Er ist der Fühlende und alles Fühlbare. Er ist der Sehende und alles Sichtbare. Er ist der Hörende und alles Hörbare. Er ist der Wahrnehmende und alles Wahrnehmbare. Er hat alle Eigenschaften und ist doch frei von ihnen.

 

Vishnu Purana 1.4: 

  • Nur unwissende Menschen verlieren sich in die oberflächlichen Formen, die in der Welt erscheinen. Sie betrachten dieses geistige Universum als real und versinken in ein Meer des Wahns. Nur jene, oh höchster Herr, die mit klarem Geist Erkenntnis erreicht haben, schauen auf dieses ganze Weltall als deine von Wissen angefüllte Form.

Geistiges Universum und ein Weltall, welches als von Wissen angefüllte Form Gottes bezeichnet wird? 

 

Was ist mit diesen Aussagen gemeint?

 

 

Dies zu beantworten scheint gar nicht so einfach. Wir könnten uns aber einfach mal überlegen was das Wesen eines Universums ist, wenn Information und Beobachtung primär und gestaltete Materie sekundär ist?

 

Ist das Universum dann nicht geistlicher Natur? 

 

Wenn ohne Beobachtung Materie nur in Überlagerungszuständen existiert, was passiert dann wenn die Beobachtung vorbei ist? Sind dann alle wieder EINS im Meer der Möglichkeiten?  

 

Jedenfalls hätten wir dann wieder das untrennbare EINE und somit eine Gottheit, welche das Ganze beschreibt und derzeit gemäß den Schriften in allen Individuen zu finden ist.  


Quantenphysik und Erleuchtung

In religiösen Schriften wird beschrieben, dass man durch Meditation in einen Zustand der Erleuchtung gelangen kann.

 

Was könnte aber durch Meditation verbunden mit dem Ausschalten der Sinne und des Denkens tatsächlich passieren, was mit unserer heutigen Erkenntnis über die Welt erklärbar ist?

 

Folgende Textstelle des Mahabharata über den Yoga der Erkenntnis:

 

Vasishta über den Weg der Befreiung:

 

 

  • Oh König von Mithila, nachdem man die Sinne durch das Denken und das Denken durch die Vernunft beruhigt hat, soll man unbeweglich in der Stille verweilen, wie ein Fels. Wenn der Weise, der auf den Wegen des Yogas erfahren ist, so unerschütterlich wie ein Holzpfahl und unbeweglich wie ein Berg wird, dann sagt man, dass er im Yoga verweilt. Wenn dann niemand in ihm mehr hört, riecht, schmeckt, sieht und fühlt, wenn der Geist von allem Verlangen frei ist, wenn man keine Ziele mehr verfolgt und keine Gedanken mehr hegt, wenn dieser Körper wie ein Stück Holz verweilt (aber der Geist höchst bewusst ist), dann sprechen die Weisen vom vollkommenen Yoga. In solch einer Zeit erstrahlt der Yogi wie eine Kerze, die an einem windstillen Ort brennt. Während dieser Zeit ist man von seiner Körperlichkeit befreit und mit dem Brahman vereint. Wer solche Vollkommenheit erreicht hat, muss nicht mehr steigen oder fallen. Wenn dann der Yogi das Selbst erkennt, so entspricht das dieser völligen Einheit zwischen dem Erkennendem, dem Erkannten und der Erkenntnis, von der wir so oft sprechen.

Wie kommt ein Individuum dazu nach seiner Erleuchtung zu behaupten, dass es nur das EINE gibt, dass alle Wesen aus dem EINEN entstehen und das dieses EINE der Sehende, Hörende und Fühlende aller Wesen ist?

 

Aus Sicht der Quantenphysik könnte es folgende Erklärung dafür geben: Der erfolgreich Meditierende schafft es seine Sinne und somit die Beobachtung gänzlich auszuschalten. Ab diesem Zeitpunkt wird er mit seinem Bewusstsein in Superposition geraten und wissen, dass sein eigenes SELBST es ist, welches auch in den anderen Individuen steckt.