Wer ist eigentlich Urheber der religiösen Schriften?


Ich möchte am Beispiel der abrahamitischen und hinduistsichen Überlieferungen aufzeigen, dass die Urheberschaft der religiösen Schriften alles andere als geklärt ist und das die einzelnen Schriftteile nur zusammenhängend und nicht separat betrachtet werden sollten. Grund hierfür ist zum Einen die Tatsache, dass der Inhalt dieser verschiedenen Offenbarungen eine zusammenhängende Geschichte erzählt und das obwohl diese unabhängig von Raum und Zeit entstanden sind und zum Anderen, dass die getroffenen Aussagen vollkommen verrückt klingen und trotzdem mit heutigen wissenschaftlichen Feststellungen anderer Bereiche (z.Bsp. der Quantenphysik) konform sind.

 

Der gängigen Lehrmeinung nach gilt z.Bsp. Mose als Urheber der Tora (Thora), so wie Johannes, Markus, Lukas und Matthäus als Urheber der Evangelien gelten. 

Das mag einleuchtend klingen, hat aber einen entscheidenden Haken. Die Schriften entstanden zu unterschiedlichen Zeiten, an unterschiedlichen Orten und wurden von unterschiedlichen Schreibern aufs Papier gebracht und doch erzählen sie eine zusammenhängende Geschichte, in welcher ein Zahnrad ins nächste bis ins kleinste Detail greift. 

 

Das mag bei den zeitlichen Abläufen der Evangelien noch möglich sein, jedoch liegen zwischen der Überlieferung der Tora und der späteren Evangelien Jahrtausende und zwischen den Evangelien und der Überlieferung des Koran weitere Jahrhunderte.  

 

Wie kann es aber sein, dass trotz dieser immensen Zeitspannen zwischen den einzelnen Überlieferungen eine einheitliche und vollkommen schlüssige Geschichte herauskommt? 

 

Die Antwort auf diese Frage liefert die Schrift selbst, auch wenn diesem Detail bei der Betrachtung der Schriften bis zum heutigen Tage keinerlei entscheidende Bedeutung zukommt.

 

In 2 Petrus, Kap. 1 Nr. 20 und 21 kann der Leser folgendes über die Urheberschaft der einzelnen Schriftteile erfahren: 

 

Und das sollt ihr für das Erste wissen, dass keine Weissagung in der Schrift geschieht aus eigener Auslegung. Denn es ist noch nie eine Weissagung aus menschlichem Willen hervorgebracht; sondern die heiligen Menschen Gottes haben geredet, getrieben von dem heiligen Geist.

 

Noch nie ist eine Weissagung innerhalb der Schrift aus menschlichem Willen hervorgebracht. Das ist ein dicker Hund, erklären diese Zeilen dem Leser doch gerade, dass weder Mose, noch Markus, Johannes und wie sie nicht alle heißen mögen Urheber irgend eines Teils dieser Schriften sind. 

So verrückt es auch klingen mag, so vollkommen logisch ist es auch, denn nur unabhängig von Raum und Zeit wäre man in der Lage,  Botschaften über die Jahrtausende auf unterschiedlichen Kontinenten (Zeit und Raum) zu platzieren, welche am Ende eine schlüssige Geschichte und somit ein großes Ganzes ergeben. Ganz nebenbei könnte man auch noch auf sich aufmerksam machen. 

 

In diesem konkreten Fall müsste der Urheber nicht nur unabhängig von Raum und Zeit agieren können, sondern auch die einzelnen Individuen in irgend einer Form beeinflussen können, damit diese ihre Botschaften in der notwendigen Art und Weise verfassen.

 

Wie ist diese Aussage einzuordnen? Spricht nur das Evangelium von einem übergeordneten und unverstandenen Verfasser?

 

Betrachten wir die indischen Schriften und ihre Aussagen genauer, so muss auch hier festgestellt werden, dass die Überlieferung selbst ihren übernatürlichen Autor offenbart. Auch hier spricht die Schrift von einem Autor, welcher dem Heiligen Geist des Christentums entspricht. 

 

  • Mahabharata Buch 6, Kap. 39 (Das höchste Selbst): Ich bin im Herzen von allen Wesen. Ich bin das Wissen, das Gedächtnis und das Vergessen. Ich bin das Erkennbare, was durch alle Veden zu erkennen ist. Ich bin der Autor der Vedantas (bzw. Upanishaden) und der alleinige Kenner der Veden.

 

Die Aussagen dieser unterschiedlichen Schriften decken sich miteinander. Da dieses Detail für eine vernünftige Betrachtung der religiösen Schriften essentiell ist, sollte man dies zumindest in den Bereich des Möglichen rücken, denn schließlich ist die Schrift die einzige Referenz im Bezug dessen, was wir göttlich nennen.

 

Doch hier hört der Glaube an unsichtbare und unverstandene Dinge bereits wieder auf, denn Dinge die man weder sehen, noch hören kann sind für Menschen schlichtweg nicht greifbar. Somit kommt auch ein unsichtbarer Urheber all dieser Schriften schwerlich in Frage und das obwohl doch an einen unsichtbaren Gott geglaubt wird.